Wir leben und arbeiten mobil, zu flexiblen Zeiten und an flexiblen Orten, im Team oder allein, im Unternehmen oder zuhause. In der Entwicklung eines Raumteilers, der solche Funktionszonen gestaltet und dabei das Bedürfnis nach Privatheit berücksichtigt, haben Ana Relvão und Gerhardt Kellermann mit Chart (engl. Grafik/Schaubild) eine multifunktionale, sehr ästhetische Lösung gefunden. „Chart ist weder eine Wand, noch ein Regal, noch ein Raumtrenner“, führt Ana Relvão aus. „Es hält sich im Hintergrund“, ergänzt Gerhardt Kellermann, „funktioniert dabei wie eine Kulisse für eine vielfältige und situative Nutzung.“ Unter Planungsaspekten betrachtet, haben die beiden ein individualisierbares System entworfen, dessen Konstanten in zwei versetzt angeordneten, gepolsterten Stellwänden bestehen. Der entstehende Zwischenraum schafft Volumen, die Außenflächen können von beiden Seiten individuell konfiguriert werden. Nur für Garderobenlösungen dienen Höhen von 212/212 cm, grundsätzlich werden ein hohes und ein niedriges Wandelement (212/127 cm) oder zwei niedrige Elemente (127/127 cm) kombiniert: Entstehen sollen wohnliche Inseln, die Transparenz beibehalten und Sichtbarrieren vermeiden. Eben dieses Gespür für szenische Wirkung habe Relvãokellermann für die Gestaltung eines unkonventionellen Raumteilers prädestiniert“, erinnert sich Uwe Fischer, der noch zwei weitere junge Designteams für das COR Lab ausgewählt und bei ihrer Arbeit begleitet hat. „Auf der anderen Seite arbeiten sie sehr sachlich, vor allem im Hinblick auf Funktionen und technische Details.“
Ein echter COR-Typ
Chart ist der erste Raumteiler, der von COR produziert wird. Deshalb haben sich seine Gestalter eingehend mit den besonderen Produktionsmöglichkeiten der Manufaktur befasst. Die Verarbeitungsqualität von Holz, Stoffen und Polstern, vor allem aber die Möglichkeit, jeden Grundentwurf typ- und bedarfsgerecht zu individualisieren, habe ihre Entwurfsarbeit für das COR Lab befruchtet. Für den neuen Raumteiler blieb das nicht ohne Folgen. Konstruktive Bestandteile wie seine massiven Holzrahmen können den verschiedensten Anforderungen im Objektbereich angepasst werden. Gefüllt werden die Leichtbau-Stellwände mit einem Papierwabenmaterial, feine Perforationen unterstützen eine gute Raumakustik. „Eingekleidet“ wird jede Wandfläche in einen textilen Polsterbezug. Feste Verschraubungen am Boden sind optional, Stabilität und Belastbarkeit entstehen primär aus einem schlicht-genialen Konstruktionsprinzip: Die in den Zwischenräumen fest verschraubten Regalflächen geben den Holzrahmen Halt. Verstellbare Kunststofffüße an den Unterseiten sorgen zusätzlich für sicheren Stand und nivellieren Unebenheiten. Die Polsterbezüge wiederum werden an den Wandenden unsichtbar eingezogen und befestigt. Möglich macht dies die COR-Nut; ein Patent, das der Hersteller in vielen seiner Sitzmöbel verarbeitet.
How to cook a new soup?
Ana Relvão und Gerhardt Kellermann gelten als talentierte junge Gestalter, die es sich nicht leichtmachen. Sie hinterfragen Aufgabenstellungen kritisch und stellen sie in einen interdisziplinären Kontext. „We never find something just easy“, kommentiert die aus Portugal stammende Designerin. „The question is, how to cook a new soup.“ (Die Frage ist, wie man eine neue Suppe kocht?) Auch bei der Produktentwicklung von Chart haben sie nicht in die Schublade gegriffen oder alte Rezepte aufgefrischt. Auf Herstellerseite konnten sie drei wichtige Zutaten finden: COR sei comfortable, cosy, and caretaking (komfortabel, gemütlich und sorgfältig). Wie bei jedem guten Gericht könne man auch bei einem guten Produkt spüren, ob es authentisch und ehrlich sei. „They don’t cheat“, (Sie betrügen nicht) sagt Ana im Hinblick auf ihren Auftraggeber, der schon seit 1954 Sitzmöbel in Rheda-Wiedenbrück herstellt. Der Room-Organizer, wie Relvãokellermann ihren Entwurf gern nennen, bleibt dieser Philosophie auch 2017 ein weiteres Mal treu.
Kurzportrait Relvãokellermann
Ihr gemeinsames Büro für Industriedesign in München führen Ana Relvão und Gerhardt Kellermann seit 2016. Relvãokellermann arbeiten für Auftraggeber aus Kultur und Wirtschaft, entwickeln und gestalten Produkte und Objekte. Ihr Ansatz ist interdisziplinär und kollaborativ zugleich, Auftraggeber profitieren projektbezogen auch von einem externen Netzwerk. Das Designbüro analysiert und löst seine Aufgaben mit dem Ziel, neue Einsatzbereiche und Szenarien zu gestalten. Dabei liegt ihr gestalterischer Fokus auf der Verwendung neuer Materialien und Technologien - als Antwort auf aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen. Ana Relvão (31) stammt aus Portugal und graduierte 2009 in Produktdesign an der Faculty of Fine Arts, Universität Lissabon. Gerhardt Kellermann (33) startete 2012 sein eigenes Studio für Industriedesign und Fotografie in München. Er studierte Industriedesign an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart, u.a. bei Prof. Uwe Fischer, und engagiert sich auch als Dozent in Stuttgart, Saarbrücken und Braunschweig. Kunden: Auerberg, BFS, Bulthaup, COR, Ervilha Criativa, Gaggenau, Griffwerk, Holzrausch, Huawei, L&Z Elements, Schönbuch, Seymoure, SZ Magazin, Util, WirtschaftsWoche, Writersblok, ZEIT Magazin.
www.relvaokellermann.com
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