Mehr als eine schöne Hülle

Warum wir den Beziehungsstatus unserer Möbel pflegen? Maßgeschneiderte Bezüge aus Stoff oder Leder verwandeln Möbelentwürfe in persönliche Lebensbegleiter – und erhalten täglich neue „Likes“.

Köln/Rheda-Wiedenbrück, Januar 2017. Wenn Sitzmöbel von COR Premiere haben, ist es deren unverkennbares Design, das Handel und Endkunden begeistern soll. Entscheidend sind aber auch die Farbwelten und Materialien, Textilien und Lederarten, die zu hochwertigen Bezügen verarbeitet werden. Erst sie verleihen den neuen Modellen ihren sogenannten Look and Feel - eine individuelle Optik und Haptik. Jede Produkteinführung erhält ihre besondere Inszenierung; als Inspiration für Handel und Endkunden, wie man ein Design am besten zur Geltung bringt. „Diese Vorbilder sollen die Phantasie anregen“, erklärt Berthold Strüve, Leitung Marketing. „Wir zeigen eine der vielen Möglichkeiten, wie Möbel die Vorlieben und den Geschmack, die Lebens- und Wohnstile ihrer Besitzer interpretieren und verwirklichen können.“ Während sich das Prinzip der „Co-Creation“ inzwischen auch bei Industrieprodukten durchsetzt, gilt es bei einem manuell gefertigten Erzeugnis von vornherein: „Wir fertigen Wunschmöbel im wahrsten Sinne des Wortes.“

Collagen

Sogenannte 3D-Stoffe wie in der neuen Opera-Kollektion von Rohi spielen im Wohnjahr 2017 eine wichtige Rolle. Werden plastische Gewebe, in diesem Fall eine perlförmige Struktur, mit glatteren Textilien, Leder oder Naturhölzern für Beistellmöbel kombiniert, entstehen homogene oder kontrastive Collagen: Das gestaltete Sitzmöbel wird zum Wohnbild. Größere Sitzlandschaften wie Pilotis, Elm oder Trio wirken lebendiger, werden Details des Grundentwurfes – Flächen, Konturen, runde oder eckige Formen - durch Farben und Materialien akzentuiert. Bei Sesseln wie dem neuen Flint-Modell wird ein durchgängiger Materialkontrast (außen Leder, innen Stoff) eingesetzt. „Viele Kunden lassen sich gezielt zu Materialkombinationen beraten“, berichtet Helen Biermann, zuständig für Ausstellungen und Styling im COR Haus. „Sie wissen um die Wirkung eines individuell gestalteten Möbels, wollen es aber auch auf ihre Einrichtung abstimmen. Manch einer bringt sogar den heimischen Teppich mit.“

Doppelpremieren

Exotic, Denim, Naturals heißen die Farbwelten von Rohi, in denen viele COR-Kreationen zur imm 2017 erscheinen. Nicht nur dieser voluminöse Schurwollstoff, alle Textilien und Leder werden sorgfältig geprüft, bevor sie in unsere Kollektion aufgenommen werden. Vor der Messe haben Zuschnitt und Näherei oft lange experimentiert, um die Favoriten von Designern und Vertriebsexperten zu realisieren. Nur so können perfekte Prototypen entstehen. Jeder passgenaue Möbelbezug erhält ein ästhetisches und ökonomisches Schnittkonzept. Nichts an dem wertvollen Material wird vergeudet. „Plastische und hochflorige Stoffe, aber auch Leder, vor allem naturbelassene, fordern uns jedes Mal aufs Neue“, schildert Susanne Schlenke, Bereichsleiterin im Werk. Muster und Strukturen verlaufen quer oder diagonal, können „brechen“ oder sich unschön teilen, Anschlussfehler müssen vermieden werden. Bei runden Sesselmodellen wie Roc mit kompletter Husse wird extrem getüftelt, bis jede Naht faltenfrei sitzt, denn Innen- und Außenradien haben unterschiedliche Dimensionen. „Gradieren“ nennt man das Verfahren, dem Möbelkörper einzelne Schnittteile und Nähte proportional anzupassen. Zum Teil werden trapezförmige Stoffkeile eingefügt, damit der Bezug exakt sitzt. Die Manufaktur ist auch Maßschneiderei: „Nur dass unsere Modelle still stehen“, sagt Schlenke.

Präzision per Wasserstrahl

Technologien sind für eine moderne Manufaktur unverzichtbar. Sie ergänzen manuelle Verfahren, steigern die Qualität und Präzision der Verarbeitung. 2017 wird der bisher mittels Stanzeisen und von Hand durchgeführte Lederzuschnitt abgelöst: Die Schnittteile entstehen per Wasserstrahlcutter im Hightechverfahren. Jede Haut wird vorher elektronisch gescannt. Dabei werden auch geringste Qualitätsschwankungen (aus Narben, Dehnungsstreifen, Hornstößen) ermittelt und markiert. Das Ergebnis wird als Großbild visualisiert und von einem Mitarbeiter lupengenau nachkontrolliert. Beim folgenden „Nesting“ werden die benötigten Schnittteile auf der Gesamthaut schachtelförmig angeordnet. Ein Softwareprogramm steuert diesen Prozess, der durch manuelle Kontrolle noch weiter optimiert wird. „Wir können das Ergebnis manchmal noch steigern, weil wir um die Materialbeschaffenheit wissen und die Weiterverarbeitung jedes einzelnen Schnittteiles zu einem kompletten Bezug berücksichtigen“, erklärt Nicole Kettner, Direktrice. „Manche Partien werden später weniger sichtbar sein, größere und durchgehende wie Sitzflächen, Rücken oder Kissen müssen absolut makellos sein.“ Das „Nesten“ erlaubt es, jedes Einzelteil zu verschieben und auf der Lederhaut individuell anzuordnen. Ist das Schnittmuster perfekt, werden die Lederhäute auf dem Schneidtisch an einer Beamer-Projektion ausgerichtet und nach dem Einfahren in den Schneidbereich per Wasserstrahl geschnitten. Die neue Anlage schont Ressourcen, Material und Umwelt. Doch gelingt das alles nur mit Hilfe „menschlicher“ Experten.

 

Kontakt COR

Berthold Strüve, Leitung Marketing
Nonenstraße 12, 33378 Rheda-Wiedenbrück, Germany
t +49.(0)52 42.41 02-240, b.strueve@cor.de


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